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19. Oktober 2008
Umbau und Erweiterung Hallenbad Walldorf

Wettbewerb, 1. Preis mit 4a Architekten

Das mit Kiefern bewaldete Terrain am Bäderpark Walldorf legt das Bild eines Waldbades nahe. Das Entwurfskonzept sieht vor, die Eingangshalle, den Umkleidetrakt, die Sauna und die neue Badehalle als Neubau um die bestehende Halle herumzuwickeln.

Die Haupthalle und das Untergeschoss bleiben bestehen und werden saniert. Die neuen Wasserflächen rücken an den See heran und ermöglichen Baden mit Seeblick. Die Sauna im Obergeschoss bietet schöne Ausblicke in den Wald, ihr Freibereich öffnet sich nach Süden als Sonnenterrasse. Durch eine Saunaerweiterung mit Steg und Seesauna wird eine äußerst attraktive und sehr besondere Saunaqualität geschaffen. Die mit Holz verkleidete Außenfassade bindet den Neubauteil und die alte Badehalle zu einem Ensemble zusammen, integriert das Bad in den Wald und lässt es auch mit dem Freibadgebäude in Dialog treten.

Beurteilung durch das Preisgericht:

Der Verfasser platziert die Erweiterung des Hallenbades so, dass er zur vorhandenen Astoria-Halle einen städtebaulichen Bezug herstellt und zum Freibadgebäude den notwendigen Abstand einhält. Die Materialwahl - Holz - der Fassade antwortet in schöner Weise auf das bestehende Freibadgebäude und fügt sich gut in die Waldkulisse ein.Die gewählte harmonische Drehung der Anbauteile zum See (Seetangente) lässt neben der bestehenden Halle eine optimale Orientierung des Nichtschwimmerbeckens und der Sauna im Obergeschoss zu.

Die Funktionen der einzelnen Bereiche im Innern sowohl zueinander als auch in sich sind logisch und klar. Allerdings lässt der Zugang zur Sauna für Behinderte aus dem Foyer und aus der Schwimhalle zu wünschen übrig. Die Lage der Gastronomie ist im Bezug auf die Schwimmhalle und die Sauna optimal, die Bewirtung des Foyers nicht. Die Bewirtung der Saunaterrasse wird besonders anerkannt. Die Blickrichtung aus den Ruheräumen über den Wirtschaftshof ist wenig attraktiv. Die Lage der Anlieferung sollte überprüft werden. Die Kasse und der Badeshop liegen im Foyer auseinander. Aus wirtschaftlichen und funktionalen Gründen ist dies nicht sinnvoll (Personal). Die Erweiterung der Sauna durch eine "Seesauna", die über einen luftigen Steg zu erreichen ist, wird ausdrücklich begrüßt. Die Erweiterung der Sauna durch eine "Waldsauna" ist an der geplanten Stelle schwer zu verwirklichen, dies um so mehr, da die ebenfalls in diesem Bereich vorgesehene "Riesenrutsche" der Erholungsfunktion der Sauna widerspricht.

Die vorgesehenen Konstruktionen sowohl bei der Verwendung der Altbauteile als auch beim Neubau sind so weit erkennbar wirtschaftlich. Es ist in diesem Zusammenhang zu prüfen, ob im Untergeschoss des Altbaus nicht noch mehr konstruktive Teile erhalten werden können. Ebenfalls ist zu prüfen, ob im \"alten\" Schwimmerbecken eine durchgängige Wassertiefe erreicht werden kann.

Insgesamt ist die Arbeit eine gute Lösung der gestellten Aufgabe. Insbesondere die Orientierung der Saunaterrasse und der Saunasteg sind hervorzuheben. Aufgrund einer wirtschaftlichen Umsetzung des Raumprogramms (Flächen/Kubatur) werden die vorgegebenen Gesamtkosten eingehalten.