Alle Kreativen waren aufgerufen, mit ihren Ideen das Grundstück der Bauakademie in Berlin zu bespielen. Ob Medienfassade, Infobox, beißender Kommentar oder innovative Architektur - alle kreativen Möglichkeiten für diesen spannenden Ort konnten ausgeschöpft werden.

Mein Beitrag, der mit einer Anerkennung ausgezeichnet wurde, sieht ein Gebäude ohne Fassade vor, einen Rohbau, der Maße und Raster und Flexibilität von Schinkels Bauakademie übernimmt. Das Gebäude ist eine Akademie der Bundesbürger, ein Stellvertreter der Bevölkerung, ein Repräsentant der Vielfalt, das keine Fassade benötigt. Die einzelnen Parzellen werden in einem einfachen System an die verschiedensten Interessenten vermietet, um eine möglichst breite Nutzungsstruktur zu erhalten. Demnach wird das Gebäude komplett dem Zeitgeschehen überlassen. Kleingewerbe, Tanzschule, Spielplatz, Ateliers und Ausstellungen präsentieren sich an einem hierfür ungewöhnlichen Ort inmitten der Hauptstadt und wird zu einer allgemeinen, gemeinnützigen und freien Bauschule der Bevölkerung mit seinen verschiedenen Gesichtern.

Der „Architekturpreis Berlin e.V.“ lud am 12. April 2011 zum „Gespräch am Langen Tisch“ in Berlin, wo der Entwurf zur immer noch belebten Diskussion über die ehemalige Bauakademie erneut beitrug. Zuvor wurde er im AIT-ArchitekturSalon in Hamburg (Februar 2010) und im KAP-Forum in Köln (Oktober 2009) ausgestellt und war nach der Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses ein reges Pressegespräch.